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7 Erkenntnisse der Pandemie, Teil2: Eigenverantwortliche Schulbudgets beschleunigen die Schuldigitalisierung

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Eigenverantwortlich handeln derzeit die Lehrerinnen und Lehrer. Bei den Schulbudgets fehlt diese Eigenschaft leider noch. (Quelle: Pixabay)
17.08.2021 · Lesedauer: 4 Minuten

Der DigitalPakt Schule stellt Mittel für die Digitalisierung zur Verfügung, bei der Auszahlung hakt es aber an vielen Stellen. Viele Experten fordern deswegen, eigenverantwortliche Schulbudgets einzuführen. Der Grund dafür ist einfach: „Die Schulen wissen selbst am besten was sie brauchen.“

„Ich habe großes Vertrauen in die Schulen!“

Für unseren Geschäftsführer Jörg Ludwig ist es eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Pandemie: Die Schulen sollen ihre Budgets eigenverantwortlich verwalten. Alleine ist Ludwig mit diesem Ansatz nicht. Das untermauert unter anderem Laura Pooth. „Die beste Lösung für die Schulen wäre, (…) einen bestimmten Betrag zu bekommen, auf den sie zugreifen bzw. dafür etwas anschaffen können und die Formulare werden im Nachhinein ausgefüllt“, sagte die GEW-Landesvorsitzende im Rahmen einer Anhörung des Niedersächsischen Landtages. Dies würde sogar der derzeitigen Verfahrensweise widersprechen, wonach die Schulen einen umfassenden Medienentwicklungsplan vorlegen müssen, um überhaupt vom DigitalPakt profitieren zu können.

Laura Pooth denkt dabei noch einen Schritt weiter. „Das Budget der Schulen muss deutlich erhöht werden, damit sie das anschaffen können was sie vor Ort brauchen. Das können sie selbst am besten beurteilen“, forderte sie wenig später in einem Interview mit Just School. „Wir wären insgesamt bei der Umsetzung des DigitalPakts und dem Mittelabfluss schon deutlich weiter, wenn wir den Schulen einfach das Geld überwiesen hätten“, betonte auch FDP-Bildungspolitiker Björn Försterling gegenüber Just School und argumentierte: „Ich habe großes Vertrauen in die Schulen und ich glaube auch, dass die die richtigen Beschaffungen gemacht hätten und nicht einfach nur unnützen Kram gekauft hätten.“

„Schon jetzt ist absehbar, dass die Sicherstellung eines sicheren und störungsfreien IT-Betriebes an jeder einzelnen Schule in einer finanziellen Sackgasse enden wird“, erklärte auch Computerwoche-Journalist Armin Müller zu aus seiner Sicht „sträflich vernachlässigten“ eigenverantwortlichen Schulbudgets, denn: „Jede Schule sollte entsprechend ihrer Größe, Ausrichtung und auf Basis der digitalen Lernziele aus dem Medieneinwicklungskonzept ein jährliches IT-Budget für Investitionen und laufende Kosten eingeräumt bekommen, um Endgeräte für Schüler, digitale Unterrichtsmittel, Breitbandanschlüsse, WLAN und deren Betriebskosten abzusichern.“ Der Nutzen liegt auf der Hand: Schulen könnten spontan auf anfallende Kosten reagieren und somit ihre Digitalisierung langfristig sicherstellen. Dank eigenverantwortlicher Schulbudgets profitieren die Schulen von mehr Freiheiten was die Anschaffung betrifft. Die Schulen wissen am besten was sie brauchen.

Beruflich Lehrkraft, in der Freizeit IT-Admin

Die harte Realität beruht aktuell jedoch eher auf der Eigenverantwortung der Lehrkräfte, ohne ihre Bereitschaft liefe wenig: „Es wird immer vorausgesetzt, dass die Lehrkräfte das jetzt machen und wenn es nicht klappt sind sie selber schuld“, kritisiert Laura Pooth. Kaum ein Unternehmen würde seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter überdies dazu zwingen, ihre privaten Endgeräte zu nutzen. „Dass Lehrerinnen und Lehrer das tun wird als normal angesehen. Noch vor Weihnachten 2020 sollten Endgeräte für Lehrkräfte da sein. Wir warten immer noch!“

Auch die Finanzierung von Admins ist ein Thema. Wenn Pooth auf der GEW-Geschäftsstelle einmal technische Unterstützung bräuchte, könnte sie immer einen IT-Experten hinzuziehen. „Als Lehrerin habe ich diese Möglichkeit nicht. Weder an der Schule gibt es jemanden, der mich dabei unterstützt noch zuhause im Home Office. Da ist auch noch massiver Nachholbedarf und da fehlt auch das Geld.“

An vielen Schulen sind es immer noch technisch affine Lehrkräfte, die freiwillig nach Schulschluss die Administration und Wartung der Geräte übernehmen. Mit eigenverantwortlichen Schulbudgets wäre auch dies Vergangenheit. Schulen könnten nach ihren individuellen Bedürfnissen beispielsweise IT-Admins einstellen oder anderweitig technischen Support sicherstellen.

Mehr Vertrauen in die Schulen haben!

Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass sich viele Schulen in den Wirren der Corona-Pandemie eigenständig auf den Weg gemacht haben und somit die Schuldigitalisierung in Deutschland vorangetrieben haben. „Die ersten einheitlichen Vorgaben kamen erst, als die Schulen unterwegs waren und schon längst Distanzlernen gemacht haben. Das zeigt nochmal das dieses Vertrauen, wenn man das gehabt hätte, gerechtfertigt gewesen wäre“, resümierte Björn Försterling.

Die Meinungen der Experten sind eindeutig: eigenverantwortliche Schulbudgets und etwas weniger Bürokratie geben den Schulen Flexibilität und Freiheit, was gleichzeitig auch zur gewünschten Beschleunigung der Schuldigitalisierung führt. Man muss nur Vertrauen haben.

Mehr zu Serie:

Teil 3: Lehrerfortbildungen für pädagogische Konzepte

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Fabian Haars
Just School Chefredakteur
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